Artikel: 22. Januar 2023
Du liebst deinen Hund über alles. Klar!
Und doch... seufz..., da gibt es etwas, das dir im Zusammenleben mit deinem Hund Schwierigkeiten oder Sorgen bereitet. Dieser Knopf will und will sich einfach nicht lösen. Du trainierst dich kirre, übst und übst und übst.... "Es" bleibt einfach hartnäckig erhalten. Dein Stresspegel nimmt stetig zu, deine Nerven liegen je nach Tagesverfassung blanker als blank..., alleine der Gedanke auf Spaziergang zu gehen, lässt deinen Puls hochschnellen, du bekommst vor lauter Nervosität schon feuchte Hände, ..., .... ...?
"Liebe ist nicht genug", mag provokativ klingen. Ist aber haargenau so gemeint, wie ich es schreibe. Jetzt kommt's ungeschminkt ehrlich:
Es reicht manchmal einfach nicht aus, den Hund "nur" lieb zu haben, Hunderte oder Tausende von Franken auszugeben, von Hinz zu Kunz zu rennen, um eine Lösung zum Problem zu finden. Manchmal können sich Schwierigkeiten und Sorgen mit Hund eben erst wirklich nachhaltig auflösen, wenn du dich auf den Weg machst, dich selbst zu lieben, dich zu beobachten, an dir zu arbeiten. Schritt um Schritt, Stufe um Stufe.
"Spiegel...WAS??!" Spiegelneuronen. Sie sind verantwortlich dafür, dass du auch gähnst, wenn dich dein gegenüber angähnt - zum Beispiel. Spiegelneuronen verantworten ansteckende Emotionen.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nicht nur Menschen diese Spiegelneuronen besitzen, sondern auch Hunde. Durch diese Zellen können sich Hunde und Menschen durch blosses Beobachten in Gefühle und Handlungen anderer hineinversetzen. Mitgefühl. Empathie. ...
Spannend, nicht?? Und wirft das vielleicht nicht sofort ein Flutlicht auf deine Hund-Mensch-Beziehung!? Vielleicht erleuchtet sich dir jetzt ein ganzer Fackelumzug...?
Die Hundewissenschaftler sind sich heute einig, Hunde und ihre Besitzer fühlen gleich! Eine ganze Reihe von Studien belegt, dass Hunde die Gefühle von Menschen nicht nur wahrnehmen, sondern dass der Mensch diese Gefühle auch auf seinen Hund übertragen kann. Aber nicht nur Gefühle können auf den Hund übertragen werden. Auch Handlungen, Verhaltensweisen lassen sich übertragen.
Nicht für nicht's kommt das alte Sprichwort hier zur Anwendung: "Wie der Meister, so sein Hund."...
Ich masse mir nicht an, meiner Leserschaft irgendwelche Therapieempfehlungen abzugeben. Hierfür bin ich nicht qualifiziert. Aber ich hoffe fest, dass ich die eine und den anderen vielleicht 'schubsen' kann mit diesen Zeilen. Zur Selbstreflexion bewegen und beim Erkennen geholfen zu haben.
It's up to you: Es ist deine Verantwortung auf dich zu schauen, dich wahrzunehmen und vielleicht zu erkennen, dass du dich selber etwas zur Ruhe bringen solltest? Dass dir vielleicht selbst Schlaf- und Ruhezeiten fehlen? Du tagsdurch nervös hin- und herumspringst, ausser Atem kommst, zappelig bist. Dass dich Sorgen belasten. Seit Monaten Schmerzen plagen, die dich je nach Tagesverfassung mehr oder weniger nerven? ...
Finde den Weg - für dich. Es wird sich lohnen. Für deine Gesundheit. Und damit auch für die Gesundheit deines Hundes. Und wer weiss, vielleicht löst sich das störende Verhalten bei deinem Hund wie von selbst in Luft auf.... Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. :-)
Elisabeth Beck:
National Geographic:
Google Scholar (Wissenschaftliche Beiträge zur zwischenartlichen Ansteckung von Gefühlen):