"Knurren ist Kommunikation. Punkt.
Es ist sinnvoll, die AGBs seines Hundes zu kennen - im Kleingedruckten zu lesen und dieses auch zu verstehen.
Das beugt dem lauten Sprechen und dem Schmerzhaften vor."
Eva Zaugg
"Mein Hund wurde auffällig durch Knurren und Stellen von Fremdpersonen.
Nun hat er kürzlich den Postboten ohne Vorwarnung gebissen. Ein Kind hat er auch schon angeknurrt und geschnappt!! Ich weiss keinen Rat mehr. Ich bin die Einzige, die ihn noch ein bisschen händeln kann!"
Das Schlimmste, was Hundehaltenden passieren kann! Nicht nur die Schmerzen und Folgetherapien belasten, auch emotional ist das ein schlimmes Erlebnis!
Der eigene Hund hat jemanden verletzt. Ob dabei dich als Bezugsperson, jemanden aus der Familie, ein Kind oder eine Fremdperson, ist irrelevant.
Um es gleich vorneweg zu nehmen:
Zeigt ein Hund aggressives Verhalten, musst du unbedingt
Der / die TierärztIn wird deinen Hund auf eine ursächliche Krankheit untersuchen. Er / sie wird dich in der Verhaltenskonsultation auch zur (Vor-)Geschichte und allerlei möglichen Umständen zu deinem Hund befragen.
Vielleicht findet der/die TierärztIn zum Beispiel eine schmerzhafte, entzündliche und/oder hormonell bedingte Krankheit. Schmerzen und / oder allgemein gesundheitliche Störungen können aggressives Verhalten begünstigen. - Diese gilt es zu behandeln, bevor mit dem Verhaltenstraining gestartet wird.
Nicht immer ist die Gesundheit, resp. eine Krankheit ursächlich für aggressives Verhalten beim Hund.
Häufiger anzutreffen sind nämlich Erziehungs-, Ausbildungs- und allgemeine Fehler im Umgang mit dem Hund. Methoden und Handlungen, die auf
gründen, richten viel grösseren Schaden in der Mensch-Hund-Beziehung an, als so Manche/r wahr haben möchte.
Bezugspersonen befolgen die Anweisungen, Ratschläge aus Hundeforen, Tipps, die sie vielleicht auch im TV beim "Hundeflüsterer" gesehen haben. Weil: Der Hund soll ja schleunigst aufhören, sich so schrecklich zu benehmen! Und im Fernsehen hat es ja so schnell geklappt...
Ich bin sicher, dass im Prinzip vielen HundehalterInnen ein flaues Gefühl in der Magengrube aufkommt, wenn sie gewissen Trainingsanweisungen folgen sollen. Es widerspricht ihrem Gusto, ihrer Vorstellung, "auf diese Art" mit ihrem Hund umzugehen. - Hand auf's Herz, hast du nicht schon einmal gedacht:
"Aber wenn es der Trainer sagt? Der wird es ja wissen, er ist der Profi...".
Was können HundehalterInnen tun, um Schaden und Leid bei Hund und Mensch zu verhindern?
Würden Menschen die leisen Signale der hündischen Kommunikation
könnten viele, ja sehr viele Vorfälle im Alltag, mit Hunden vermieden werden.
Wissende Hundehaltende erkennen, ob es dem Hund gut geht oder nicht. Ob er entspannt und glücklich ist oder in Tat und Wahrheit eingeschüchtert, gestresst, verängstigt oder aggressiv gestimmt.
Sicher bist du daran interessiert, dass sich dein Hund gesund, sicher und wohl fühlt. - Gefühle äussern sich über den Körperausdruck, über das Verhalten: Die Hundesprache. Es ist wichtig, diese Zeichen zu erkennen. Die nachfolgende Eskalationsleiter der Körpersprache beim Hund soll dir dabei einen Überblick schaffen.
Wichtig:
Je nach
wird der Hund nicht unbedingt alle Signale Stufe um Stufe der Eskalationsleiter zeigen. Es ist sehr gut möglich, dass ein Hund aus der grünen direkt in die orange / rote Zone wechselt!
Das folgende Video bringt dir die Körpersprache des Hundes ebenfalls nahe:
Körpersprache erkennen bedarf viel Übung!
Meine Eskalationsleiter und das obige Körpersprachevideo haben dir einen ersten Einblick geschaffen. Du weisst nun, auf welche Signale du dich achten kannst.
Wenn du ab heute auf verschiedenen Hundeseiten im Internet surfst, schau dir die Hunde genau an. Was kannst du alles erkennen?
Idealerweise beginnst du dein Auge mit Fotos zu trainieren, bevor du dich an bewegte Bilder wagst.
Vielleicht filmst auch du deinen eigenen Hund - und bearbeitest das Material am Computer in Zeitlupe. Du wirst staunen, wieviel dein Hund mit kurzen Signalen spricht, die dir im Alltag gar nicht auffallen:
Den Hund live zu beobachten benötigt am Anfang nochmals sehr viel Konzentration. - Es macht allerdings auch sehr viel Spass!
Und es ist wie beim Autofahren lernen:
Je regelmässiger du dich damit beschäftigst, desto routinierter wirst du!
Ich wünsche dir viel Spass!
Copyright: Eva Zaugg, März 2014, ergänzt Januar 2015
Es gibt wohl keine Erkrankung im Zusammenhang mit Verhaltensproblemen beim Hund, die derzeit so viel Furore macht wie die Schilddrüsenunterfunktion (SDU).
Unumstritten, eine Schilddrüsenproblematik kann zu Verhaltensstörungen führen, insbesondere zu Ängsten, Aggressionen, erhöhter Stressanfälligkeit, verminderter Impulskontrolle etc. Es ist aber nicht immer eine Schilddrüsenfunktionsstörung ursächlich, die zu diesen Verhaltensproblemen führt.
Ängste, Aggressionen, Stressintoleranz und Co im Zusammenhang mit der Schilddrüse